Die 60er Jahre waren interessante, aufregende, ja wilde Jahre

1965 - der 75. Geburtstag unseres Schützenvereins Ostenfeldmark. Mit besonderer Spannung und Erregung haben wir diesem Ereignis entgegengefiebert: Endlich können auch wir ein Jubiläum in Freiheit und Selbstbestimmung feiern. Die Tage vom 16. bis 21. Juni 1965 waren herrliche Tage. Sie waren Tage für jung und alt - Tage menschlicher Begegnungen - Tage eines Für- und Miteinanders - Tage, die gezeigt haben, dass der Schützenverein Ostenfeldmark auch weiterhin das Bild unserer Ostenfeldmark prägt.

Provozierende Krisen - wie der Vietnam-Krieg - erschütterten die Welt. Aufstieg und Fall des Kennedy-Clans bewegten die Gemüter. Die erste Herztransplantation war gelungen. Der Postraub in England hielt die Menschen in Atem. Charles de Gaulle musste sich nach zehnjähriger Herrschaft aus dem höchsten Regierungsamt ins Privatleben zurückziehen. In Libyen wurde eine der letzten Monarchien gestürzt. Beatniks, Rocker, Hippies und Studenten verunsicherten überall das Establishment.

1967 nahmen hohe Gäste aus den verbundenen Nationen und deutsche Politiker - ja das ganze deutsche Volk - Abschied von Konrad Adenauer im Kölner Dom. So wie die kirchliche Feier dem Katholiken galt, der seine christlichen Auffassungen auch in der Politik zur Geltung zu bringen suchte, entsprach das militärische Zeremoniell dem Mann, der den westdeutschen Staat wiederbewaffnete.

Der wissenschaftliche und technische Fortschritt manifestierte sich mit seinem bisher größten Triumph, als am 21. Juli 1969 die US-Astronauten Armstrong und Aldrin - 400 000 Kilometer von der Erde entfernt - als erste Menschen den Mond betraten.

In den 60er Jahren gingen Bilder und Nachrichten um die Welt, die Millionen von Menschen den Atem verschlugen. Erstaunen, Erregung, Kopfschütteln, Verbitterung, Jubel oder VErblüffung waren die Reaktionen darauf.

 

1965/66

Nach einem überaus guten Jubiläumsfest 1965 konnte der Schützenverein beruhigt dem nächsten Vierteljahrhundert entgegensehen.

Dem Schützenbruder Werner Rugulies gelang es nach einem harten Ringen, Helmut Stoffer als Schützenkönig der Ostenfeldmark abzulösen. Zur Königin erkor er seine Ehefrau Hilde. Das Königspaar verstand es, durch besonderen Einsatz und "milde Regentschaft" das Vereinsleben zu bereichern.

Am 28. Januar 1966 wurde in unserem Jugendsportheim mit Frohsinn und Heiterkeit Karneval gefeiert.

Das Osterfeuer wurde von unserem Singkreis ausgerichtet. Erwähnenswert ist auch der gelungene Liedvortrag am Ehrenmal (Ostenallee).

Als Königspaar 1966 trugen sich in die Vereinsgeschichte Jürgen und Brigitte Cherek ein.

Mit Bedauern nahmen die Anwesenden der Jahreshauptversammlung zur Kenntnis, dass der verdienstvolle Ehrenschießwart Hubert Stoffer und der Brauereibesitzer Hermann Pröpsting durch den Tod aus unserer Schützenfamilie abberufen wurden.

Ein herber Verlust traf am 2. Juli 1967 unseren Verein durch den Tod unseres langjährigen Kassierers Fritz Schwenner.

 

1967/68

Unser späterer langjähriger 1. Vorsitzender und heutige Ehrenvorsitzende Werner Kerkloh schoss 1967 den Vogel ab. Königin wurde Herta Kothenschulte.

Auf dem ehemaligen Zechenplatz Maximilian, beim Schützenbruder Bernhard Wettendorf, veranstaltete das Königspaar mit Hofstaat ein Biwak unter dem Motto "Preise wie in den 30er Jahren". Ein weiterer Höhpunkt war die Verpflichtung der Musikband der amerikanischen "USAFE Luftwaffe" aus Wiesbaden, für die sich Friedel Ebel und Werner Kerkloh stark machten. Am 11. Februar 1968 konnte der Vorsitzende der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft, Schützenbruder Fritz Ebel, dem Vereinsvorstand mitteilen, dass die Kapelle zum Schützenfest kommen würde.

1968 hatten wir Heinrich Haarhoff als 60jährigen Jubelkönig und "Harry" Heinrich Pehle als 50jährigen Jubelkönig. Die verdienstvollen Schützenbrüder wurden gebührend geehrt.

Der Ratsherr und Schützenbruder Fritz Ebel schoss 1968 den Vogel ab. Zur Mitregentin erkor er Frau Hildegard Kerkloh-Nillies.

Am 30. Juli verloren wir unseren langjährigen 1. Vorsitzenden Wilhelm Blumbäcker. Ein echter Ostenfeldmärker wurde aus unserer Mitte gerissen. Die große Anteilnahme aller Hammer Schützenvereine war ein Beweis für die Beliebtheit des Verstorbenen.

Der Schützenverein Ostenfeldmark unternahm am Samstag, dem 14. September 1968, einen gelungenen Ausflug zur "Pleister Mühle".

 

1969/70

Walter Jerx errang 1969 die Königswürde. Königin wurde seine Frau Ursula.

Anlässlich einer Zusammenkunft im Jugendsportheim schlugen die Schützenbrüder Werner Rugulies und Werner Kerkloh vor, eine Halle auf unserem Vereinsgelände zu errichten. Der Vorschlag fand eine gute Resonanz. Es wurden 241,50 DM gesammelt. Das Konto "Hallenbau" wurde am 15. September 1969 eröffnet.

In diesem Jahr spielte die Bergkapelle der Zeche Sachsen unter dem Kapellmeister Helmut Speckmann zum Fest. Die Tanz- und Showband dieser Kapelle sorgte für überaus gute Tanzmusik. Die Vereinsmitglieder und Besucher waren begeistert. Erstmalig wurde auch wieder der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Uentrop-Werries verpflichtet.

1969 wurden zum 1. Vorsitzenden Heinrich Krudewig und zum 2. Vorsitzenden Werner Kerkloh gewählt.

1970 erreichte der Verein eine Mitgliederstärke von 428.

Hans Klöpperpieper wurde mit dem 185. Schuss Schützenkönig. Einige "Schlaue" waren der Meinung, der Vogelbauer hätte auf das Fußballspiel Deutschland gegen England Rücksicht genommen. Als Königin erkor Klöpperpieper Frau Josefa Westermann.

 

Die 70er Jahre begannen vielversprechend

Erst in Erfurt, dann in Kassel begegneten sich Willy Brandt und Willi Stoph. Die Art, wie man den westdeutschen Kanzler begrüßte, zeigte, welch große Hoffnungen in der DDR an dieses gesamtdeutsche Treffen geknüpft worden waren. Wege der Verständigung zwischen den beiden deutschen Staaten wurden nicht erzielt. Nur eines: Man redete miteinander, statt nur gegeneinander zu polemisieren.

Drei deutsche Politiker erhielten im bisherigen Verlauf des Jahrhunderts den Friedennobelpreis: 1926 Gustav Stresemann, 1935 Carl von Ossietzky, 1971 der vierte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt.

1972 Olypische Spiele in München. Das betont heitere Fest der Jugend, ihr friedlicher Wettstreit, wurden durch das Attentat arabischer Freischärler auf die israelische Mannschaft grausam gestört. Die wahren Anstifter des Terrors zeigten sich nicht.

Umstritten war lange Zeit der Grundvertrag mit der DDR. Das Bundesverfassungsgericht beharrt darauf, dass das deutsche Reich nicht aufgehört habe zu existieren, und es will die Grenze zur DDR nicht anders eingeschätzt wissen als Grenzen zwischen den einzelnen Bundesländern.

1973 erklärten in Paris der amerikanische Chefdiplomat Henry Kissinger und der Nordvietnamese Le Duc Tho den Vietnam-Krieg für beendet.

Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik sind in die UNO eingezogen.

Im November 1975 stattet Walter Scheel als erster Präsident der Sowjetunion einen Staaatsbesuch ab.

Nach 44 Jahren hat Spanien wieder einen König: Prinz Juan Carlos (22. November 1975).

In den USA beginnen am 3. Juli 1976 die Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeiten.

Der Begründer der DDR, Walter Ulbricht, stirbt.

Verstorbene Persönlichkeiten der 70er Jahre: Wernher von Braun, Julius Kardinal Döpfner, Ludwig Erhard, Gustav Heinemann, Joseph ("Sepp") Herberger.

 

1971/72

In den vergangenen Jahren wurde die Bewirtschaftung des Schützenfestes in Vereinsregie durchgeführt. Man wollte nun endlich dazu übergehen, das Schützenfest einem Festwirt zu übertragen. Leider konnte in der Jahreshauptversammlung keine Einigkeit erzielt werden.

Unserem unvergessenen Schützenbruder Harry Pehle war es zudem unerklärlich, dass bei einem Bierumsatz von 60 hl "so wenig heraussprang". Er stellte den Antrag, dass der "Feldwebel" vergrößert werden sollte! Die anschließende Diskussion war überaus erregt!

Der Vorstand schlug vor, die langjährigen Offiziere Otto Kettermann, Fritz Poggel, Franz Sicheler und Hermann Rempe zu Offizieren auf Lebenszeit zu ernennen. Diese Ernennung wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. Nachträglich wurde das Ehrenratsmitglied Ferdinand Frigge zum Ehrenoffizier gewählt.

Der Ehrenoffizier Franz Sicheler wurde 1971 Schützenkönig. Seine Frau Hedwig wurde Königin.

Bei sommerlichen Temperaturen kamen wir gut über die Runden.

Bürgermeister Jürgen Graef hält die Gedenkrede an der Nillies-Eiche. Valentin Woyzik wird für 60jährige Mitgliedschaft geehrt. 50 Jahre ist Wilhelm Ernst in unserer Gemeinschaft. Unser Ehrenmitglied Ferdinand Frigge wird 80 Jahre alt. Ehrenmitglied Wilhelm Haarhoff und Offizier Wilhelm Altmann sind verstorben.

Der 1. Vorsitzende Heinrich Krudewig stellte mit besonderer Freude fest, dass das Jugendsportheim 10 Jahre vom Ehepaar Sonntag bewirtschaftet wurde. Es wurde mit herzlichen Worten des Dankes verabschiedet. Danach stellten sich die Nachfolger, das Ehepaar Nietz, vor.

In diesem Jahr wurde zum erstenmal das Avantgardenschützenfest mit dem Biwak zusammen gefeiert. Eine gelungene Sache!

Zum neuen König wurde 1972 Erich Lehmkemper proklamiert. Er wählte sich seine Ehefrau Veronika zur Mitregentin.

Unter großer Anteilnahme des Schützenvereins Ostenfeldmark und der gesamten Pfarrgemeinde St. Georg wurde der erste Pfarrer dieser Gemeinde zu Grabe getragen - Leo Lyczywek.

In der Jahreshauptversammlung 1972 wurde Werner Kerkloh zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Versammlung ernannte einstimmig den scheidenden 1. Vorsitzenden Heinrich Krudewig zum Ehrenvorsitzenden.

Nach einer heftigen Debatte, ob das Schützenfest im Kurhaus oder auf der vereinseigenen Platzanlage gefeiert werden sollte, entschied man sich für die eigene Platzanlage.

Der Schützenverein nahm am 50jährigen Jubelfest in Werries mit einer starken Abordnung teil.

Der verdiente Schützenbruder Ferdinand Frigge wurde anlässlich seines 80jährigen Geburtstags einstimmig zum Ehrenkommandeur der Avantgarde ernannt.

 

1973/74

1973 errang Otto Kettermann zum zweitenmal nach 1952 die Königswürde. Frau Lotte Küffen wurde Königin.

Bei Kaiserwetter war es einmal mehr ein schönes Fest. "König Otto" hatte einen prächtigen Hofstaat. Die alten Kämpen brachten "Stimmung in die Bude". Ansonsten ein Jahr ohne besondere Höhepunkte.

Die Königswürde errang 1974 Hans-Jürgen Lumpe, der seine Frau Gudrun zur Königin erkor.

Aus Anlass des 60jährigen Königin-Jubiläums wurde Maria Stoffer besonders geehrt.

Wilhelm Brauckmann, Josef Kirse, Hermann Rempe und Karl Schürmann wurden Ehrenmitglieder des Vereins.

Der Verein verzichtete bei den Festumzügen auf die Ausgabe von Biermarken.

 

1975/76

Im Jahre 1975 feierte erstmals der Verein sein "Fest des Jahres" im Kurhaus Bad Hamm.

Als neue Kapelle wurde die Lippetaler Tanz- und Blasmusik verpflichtet.

Der von unserem Vogelbauer Wolfgang Stoffer gefertigte Adler stellte im Hinblick auf seine Festigkeit alles bisher Dagewesene in den Schatten. Für unseren König Heinz Wesseling war das Adlerschießen eine wahre Geduldsprobe. Mit dem 907. Schuss errang er die Königswürde. Mitregentin wurde Frau Inge Stromeier.

Unsere Senioren besuchten das Kraftwerk in Uentrop.

Ehrenschriftführer Karl Tietz wurde 75 Jahre alt.

Die Versammlung beschloss, im nächsten Jahr das Beitragseinzugsverfahren einzuführen.

Am 31. August nahm der Verein mit einer Abordnung an den Jubiläumsfeierlichkeiten Nordenfeldmark 1925 teil.

Am 28. Februar 1976 war die Karnevalsfeier mit dem Männer- und Jünglingsverein. Der Seniorenklub und interessierte Mitglieder besuchten am 8. April 1976 das Bundeshaus in Bonn. Bei gutem Wetter und einer Bombenstimmung ein riesiger Erfolg. Die Sportschützenabteilung feierte ihren 50. Gründungstag.

Es wurde beschlossen, an der 750-Jahr-Feier der Stadt Hamm und am Jubelfest anlässlich des 150jährigen Bestehens des Bürger-Schützenvereins teilzunehmen.

Anlässlich des Stadtjubiläums und dem damit verbundenen Schützenzug standen am Montag in der Presse die folgenden Schlagzeilen: "Seit dem großen Schützenzug Schellenbaumschweife vermisst! - Ostenfeldmärker Schützen sind über den Verlust recht ärgerlich!"

Federn lassen mussten die Schützen aus der Ostenfeldmark beim Schützenumzug anlässlich des Stadtjubiläums: Seither werden die vier Schweife sowie der Tragegurt des vereinseigenen Schellenbaums vermisst, der, wie Schützenmajor Werner Kerkloh bei der jüngsten Versammlung feststellte, ein wertvolles Kleinod sei, das weit und breit seinesgleichen suche. Alle Versuche, die Schellenbaum-Zutaten zurückzubekommen, seien bislang vergeblich gewesen.

Manfred Brauckmann gelang 1976 der Königsschuss. Seine Frau Brigitte teilte mit ihm die Regentschaft. Pfarrer Heuermann hielt die Gedenkrede an der Nillies-Eiche. Der von Werner Kerkloh gestiftete Verdienstorden wurde erstmalig an den Ehrenschriftführer Karl Tietz verliehen. Befördert wurden zum Leutnant Ex-König Heinz Wesseling und zum Oberleutnant Hans-Jürgen Lumpe und Klaus Homann.

Heinz Wesseling stiftete den Königspokal, der nunmehr alljährlich von den Ex-Königen ausgeschossen wird.

Erstmalig spielte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Ahlen auf unserem Fest.

 

1977/78

Was lange währt, wird endlich gut! Dieses Sprichwort bewahrheitete sich bei Horst Liell. Nach einem harten Ringen an der Vogelstange gelang ihm der Königsschuss. Seine Maria wurde Königin. Ein herzliches Danke hatte unser 1. Vorsitzender für Königin Maria: Unsere Majestätin hatte dem Verein eine wunderbare Königinnen-Schärpe geschenkt!

Bereits am 19. Februar 1977 hat die Schützenfamilie im Kurhaus Bad Hamm Karneval gefeiert.

Mit großer Freude stellten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung fest, dass die am 27. Oktober 1976 anlässlich der Feierlichkeiten zum "Tag des Baumes" gepflanzten jungen Bäume Wurzeln geschlagen hatten.

Der Schützenausschuss legte die Dienstränge für den geschäftsführenden Vorstand fest:

1. Vorsitzender - Oberst
2. Vorsitzender - Major
Hauptkassierer -Hauptmann
1. Kassierer - Oberleutnant
2. Kassierer - Oberleutnant
1. Schriftführer - Hauptmann
2. Schriftführer- Oberleutnant

Diese Ränge wurden festgelegt, damit in unserem Verein keine Beförderungswelle anhält.

Nach dem II. Weltkrieg machten wir verschiedentlich den Versuch, einen "Heimatabend" in die Schützenfesttage einzubauen. 1978 war es dann endlich soweit. Der St.-Georgs-Platz wurde illuminiert, Podeste und Lkw-Anhänger für die Kapellen aufgebaut. Der Zapfenstreich ein besonderer Höhepunkt. Dicht an dicht stehende Besucher und strahlende Gesichter nahmen auch noch um 23 Uhr einen leichten Nieselregen in Kauf.

In der Finanzabteilung des Vereins fand im Rahmen der Hauptversammlung eine Umbesetzung statt: Hans-Jürgen Lumpe wurde 1. und Heinrich Nicolaus 2. Kassierer. Die Bewirtung des Jugendsportheims übernahm das Ehepaar Wetzschewalt.

Den Kassendienst während der Schützenfesttage übernahm nicht mehr der Schützenrat: In der Folgezeit wurde die Kassenbesetzung von Nichtmitgliedern vorgenommen.

Der Schützenverein verlor einen Streiter der ersten Stunde: Günter Schneider. Seiner wurde ehrend gedacht.

Zu Ehrenmitgliedern ernannten wir Heinrich Krudewig und Franz Geismann. Unser Schriftführer Robert Kaiser feierte mit Josefine Sonntag sein 25jähriges Königsjubiläum.

In diesem Jahr schoss Herbert Kleine den Vogel ab. Mitregentin wurde seine Frau Hildegard. Ein jugendlicher Hofstaat war ganz nach dem Geschmack des Königspaares.

 

1979

1979 wurde Berni Künzel Schützenkönig. Seine Frau Bärbel stand ihm zur Seite. Die "Alte Kanone" hatte endlich einen eigenen König. Heinrich "Schorsch" Krabus und Fritz Poggel wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft besonders geehrt. Fritz Gräwe sen. und Johannes Gördes wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

An den Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen des Brudervereins Schützenverein Westenfeldmark 1879 am 1. Juli 1979 beteiligten wir uns mit einer starken Abordnung.

Jubelkönigin war in diesem Jahr Frau Else Niggemann, die mit unserem verdienstvollen Schützenbruder Fritz Homann vor 25 Jahren die Ostenfeldmark regierte.

Die Herbstversammlung beschloss, das jährliche weihnachtliche Skatturnier nur noch vereinsintern durchzuführen. So war eine Trennung Gäste/Schützenbrüder nicht mehr erforderlich. Zudem waren einige der Ansicht, dass die auswärtigen "Skat-Haie" uns immer die besten Preise "wegschnappten".

 

Auch in den "achtziger" Jahren sind es Menschen gewesen,

die Sympathie erweckt, Abscheu erregt und große Erwartungen ausgelöst haben. Woran werden wir uns erinnern: an die Katastrophe von Tschernobyl, an die Explosionen der Challenger-Raumfähre, an das Erbeben in Armenien? Im März 1985 ist Michail Gorbatschow an die Spitze der Sowjetunion getreten. Werden wir vor die Frage gestellt: Stehen diese 80er Jahre für den Zusammenbruch des Sozialismus und den Triumph der Marktwirtschaft?

Acht Jahre lang hat Ronald Reagan die Geschicke der Vereinigten Staaten von Amerika gestaltet. Durch Konzilianz und Verhandlungsbereitschaft verblüffte er die Welt nach dem Treffen von Reykjavik: Ronnie und Gorbie! Zum Mann des Jahres wurde 1987 Michail Gorbatschow gewählt.

Eine ganz anders geartete Persönlichkeit verdient es, als Mann des Jahrzehnts herausgestellt zu werden. Niemand hat in diesem Jahrzehnt die Weltöffentlichkeit in vergleichbarer Weise überrascht, schockiert, entsetzt, wie der greise Ayatollah Khomeini. Seine islamische Revolution gibt allen im Sinne der Aufklärung erzogenen Geistern unlösbare Rätsel auf.

Es haben noch viele Ereignisse dieses Jahrzehnt geprägt. Schlagzeilen wie Solidarnosc in Polen, das Dirty-Dancing-Fieber, die Angst vor Aids kam auf. In den Fußballstadien starben Fans. Immer wieder Krieg: am Golf, auf den Falkland-Inseln, in Afghanistan, in Beirut.

Nach über 28 Jahren - am 9. November 1989 - bricht die Mauer. Der "antifaschistische Schutzwall", wie die SED die Mauer bezeichnete, veränderte unser Land. Was an menschlichen Beziehungen einst brutal zerschnitten wurde, kann jetzt wieder zusammenwachsen.

In jedem Fall ist es ein Trend der 80er Jahre: Das Visuelle ist auf dem unhaltsamen Vormarsch, die Welt wird zum globalen Dorf, nichts bleibt dem - meist elektronischen - Auge mehr verborgen. Das Zeitalter der Information ist da.

 

1980/81

Das Jahr 1980 begann mit einer rauschenden Karnevalsfeier im Kurhaus "Bad Hamm". Am 19. April 1980 fand im Jugendsportheim wieder eine gelungene Feier des Schützenrates mit Frauen statt. Der Heimatabend wurde durch die Verpflichtung des Männergesangvereins "Orion" einmal mehr bereichert.

Ein verdienstvoller Schützenbruder - Willi Hütter - wurde König. Zur Mitregentin wählte er seine Frau Berni.

Werner Kerkloh zeichnete Karl Tietz anlässlich des 80. Geburtstages mit der goldenen Verdienstnadel des Vereins aus. Heinrich Bruse und Franz Hülsmann wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Die Generalversammlung 1981 brachte in der Vorstandsetage Veränderungen: Die Versammlung wählte Horst Liell zum Hauptkassierer, Karl-Heinz Sasse zum 1. Kassierer und Willi Hütter zum 2. Kassierer. Den scheidenden Vorstandmitgliedern Hans-Jürgen Lumpe und Heinrich Nicolaus dankte der 1. Vorsitzende für ihren unermüdlichen Einsatz und die geleistete Arbeit.

Zu Beginn des Jahres 1981 wurde in Selbsthilfe die Instandsetzung des Schützenplatzes (Komplettverrohrung) vorgenommen.

Beschlossen wurde das Kinderschützenfest und das Biwak getrennt zu feiern.

Nach dem Aufsetzen des Adlers schaute der Schützenbruder David Kavanagh unentweg auf Adler und Kugelfang. Bei strahlend blauem Himmel gelang es ihm, den Rest des Vogels von der Stange zu holen: König David Kavanagh - Irene Schneider wurde seine Königin.

Der Ehrenvorsitzende Heinrich Krudewig vollendete das 75. Lebensjahr. Werner Kerkloh verlieh ihm die goldene Verdienstnadel des Vereins.

Die Geschäftsführung des Vereins machte es erforderlich, eine neue Satzung zu erarbeiten. Die Versammlung wählte aus diesem Grunde eine Satzungskommission.

 

1982/83

In der Jahreshauptversammlung am 26. Februar 1982 beschlossen wir die neue Satzung des Schützenvereins Ostenfeldmark 1890 Hamm e. V., die mit sofortiger Wirkung in Kraft trat. Werner Kerkloh bedankte sich bei den Kameraden Erich Kirse, Willi Hütter und Herbert Schlieper für die gute Ausarbeitung der Satzung.

Laut Verammlungsbeschluss feierte der Verein sein Fest wieder auf der eigenen Anlage. Karl-Heinz Wittenborg schoss den Vogel ab. Seine Frau Doris wurde Königin.

Ausgezeichnet für langjährige Mitgliedschaft wurden Heinrich Schwenner (50 Jahre) und Fritz Brackmann, Karl Pelster und Wilhelm Schwenner (jeweils 60 Jahre). Werner Kerkloh fand für diese treuen zuverlässigen Schützenkameraden herzliche Dankesworte.

1983 wurde Lothar Reckert Schützenkönig und regierte zusammen mit seiner Frau Barbara.

Mit der goldenen Verdienstnadel des Vereins zeichneten wir den 1. Vorsitzenden Werner Kerkloh aus. Klaus Homann löste Erich Sonntag als Vereinsadjutanten ab. Erich Sonntag, Willi Schreier und Wolfgang Stoffer wurden zu Ehrenoffizieren auf Lebenszeit ernannt.

Der Verein nahm an den Jubiläumsfeierlichkeiten (125 Jahre) des Nachbarvereins Uentrop-Haaren teil.

Ehrenoberst Karl Pelster wurde aufgrund seiner Verdienste um den Schützenverein mit der goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet.

Wie auch in all den anderen Jahren wurde unser Jugendsportheim wieder in Eigenhilfe instand gesetzt und verschönert. Freunde des "Pic-Clubs" richteten die Garderobe neu her.

Seit Jahren nahmen wir erhebliche Ausbesserungsarbeiten an unserem Kugelfang vor. Ein wichtiges Ereignis im Jahre 1983 war für den Verein deshalb ein neuer Kugelfang. Selbstverständlich voll automatisch und mit allen Raffinessen ausgestattet. Der Chronist möchte keinen der freiwilligen Helfer vergessen und auf eine namentliche Nennung verzichten. Stellvertretend für alle sei aber der Schützenbruder Horst Liell genannt.

 

1984/85

Die Jahreshauptversammlung beschloss, als Mitglieder nur Frauen aufzunehmen, die aktive Mitglieder der Sportschützenabteilung sind.

Hans Wunderlich gelang es nach hartem Ringen, Regent der Ostenfeldmark zu werden. Margret Wesseling wurde neue Königin.

Josef Kirse wurde für 60jährige Mitgliedschaft geehrt. Zu Ehrenmitgliedern ernannten wir Willi Schreier und Wolfgang Stoffer.

Die Blaskapelle Büderich spielte erstmals zu unserem Fest.

Schützenkönig der Ostenfeldmark 1985 wurde Walter Brodalla, der seine Frau Sigrid zur Mitregentin erkor. Ehrenmitglied wurde Theo Wierbrügge.

Der Verein nahm an den Jubiläumsfeierlichkeiten des Schützenvereins Norddinker-Vöckinghausen-Frielinghausen teil.

Der Hauptkassierer Horst Liell konnte erstmals wieder eine erfreuliche Bilanz zu den Finanzen des Vereins ziehen.

 

1986/87

In der Jahreshauptversammlung wurde angeregt, für das "100jährige" einen Festausschuss zu bilden. Der seit Jahren gut arbeitende Vergnügungsausschuss sollte bestehen bleiben. Die Avantgarde teilte in dieser Versammlung mit, dass sie einen Grundstock für ein neues Banner zum 100jährigen gebildet habe.

Nach einem harten Ringen an der Vogelstange wurde Karl-Heinz Thürk neuer Regent der Ostenfeldmark. Seine Frau Renate wurde Königin.

Ein langgehegter Wunsch wurde 1987 Wirklichkeit: Klaus Bartmann, 2. Vorsitzender des Schützenvereins, errang die Königswürde. Seine Frau Margret unterstützte ihn bei der Regentschaft.

Frau Elfriede Bremann feierte die Wiederkehr ihres Königinnen-Jubiläums. Sie regierte mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Adolf vor 50 Jahren die Ostenfeldmark. Hanni Blumbäcker, die Frau unseres langjährigen, leider verstorbenen, 1. Vorsitzenden Wilhelm Blumbäcker, wurde aus Anlass ihres 25jährigen Jubiläums geehrt.

Der Schützenverein beteiligte sich - wie in all den anderen Jahren auch - an den Feierlichkeiten anlässlich des Volkstrauertages am Ehrenmahl in der Mark und an dem Gedenkgottesdienst in der St.-Pankratius-Kirche.

 

1988/89

Der Schützenverein Ostenfeldmark nahm Abschied von seinem Ehrenoberst Karl Pelster.

Für 60jährige Vereinsmitgliedschaft wurden Franz Geismann und Heinrich Krudewig geehrt.

Für seinen unermüdlichen Einsatz für unseren Verein erhielt 1. Schriftführer Robert Kaiser die goldene Verdienstnadel.

Georg Graban wurde König der Ostenfeldmark und regiert mit seiner Frau Irmgard.

Der Schützenverein Hamm-Süden 1888 beging sein Jubiläum. An dem Festumzug nahmen wir mit einer großen Abordnung teil.

Der Festausschuss aus Anlass unseres 100jährigen Bestehens wurde gebildet.

Für die Renovierung unseres Jugendsportheims bedankte sich der 2. Vorsitzende Klaus Bartmann herzlich bei den Schützenkameraden "Schorsch" Graban und Hermann Traphan.

Der Hauptkassierer Horst Liell konnte Anfang 1989 dem Schützenrat mitteilen, dass der Verein nunmehr schuldenfrei sei. Beschlossen wurde in der Hauptversammlung, dass behinderte und betagte Schützenbrüder an den Festtagen gefahren werden sollten.

Vor unserem 100jährigen Jubiläum errang Theo Lohmann die Königswürde. Zu seiner Mitregentin wählte er seine Frau Ulla.

Der Schützenverein 1839 Hamm-Nordenfeldmark e. V. feierte seinen 150. Geburtstag. Wegen Terminüberschneidung konnten wir am Jubiläumsumzug nicht teilnehmen. Daher überbrachten wir unsere Glückwünsche bereits beim Empfang am 15. April 1989. Selbstverständlich überreichten wir dem Nordenfeldmarker Königspaar am 25. Juni ein Blumengebinde.

Das Kaiserschießen des Stadtverbandes am 16. September 1989 wurde beim Allgemeinen Schützenverein Ostwennemar 1954 e. V. begangen und von einer starken Abordnung unseres Vereins besucht.

Beim zweiten Anlauf hat es unser Schützenbruder Willi Hütter geschafft: Er wurde Vorsitzender des Bezirks Hellweg im Westfälischen Schützenbund.

Polizeibeamter und Schützenbruder Werner Droste begleitete unsere Schützenzüge 10 Jahre. Ihm wurden für diesen freiwilligen Einsatz von unserem 1. Vorsitzenden herzliche Dankesworte gewidmet. Selbstverständlich erhält er unter dem tosenden Beifall aller Schützenkameraden einen Verdienstorden.

(entnommen aus Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Schützenvereins Ostenfeldmark 1890 Hamm e. V.)

 

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